Die Wurzeln des Eislaufsports in Wien reichen bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Bereits 1803 fanden die „Schleiferbuben des Kanals“ eine erste Erwähnung. Zum Volkssport wurde der Eislauf jedoch erst um die Jahrhundertmitte. Es war dies die Zeit, da sich die sportlichen Wiener an Wintersonntagen im Hafen des Wiener Neustädter Kanals (heute Areal Bahnhof Wien-Mitte) trafen oder den Kanal belebten und zwischen Wien und Guntramsdorf dahin glitten. Nachdem das winterliche Hafenbecken bereits zu dem „Eissportgebiet“ Österreichs geworden war, wurde anno 1867 der WEV gegründet.

1914

1914 gab es den ersten Eishockeyverein und ab 1923 wurde bereits eine österreichische Eishockeymeisterschaft der Herren ausgetragen. In den ersten Jahren war diese auf Wien begrenzt. Von 1923 bis 1931 gewannen die Eishockeyspieler des Wiener Eislaufvereins jedes Jahr die österreichischen Meisterschaften. Auch 1933 und 1937 wurde der Meistertitel gewonnen. Nach dem Anschluss wurde in der deutschen Liga gespielt. Dort konnte der WEV im Jahr 1940 als zweiter Wiener Verein (nach dem „EK Engelmann“ Wien, 1939) den deutschen Meistertitel im Eishockey erringen.

Während der EK Engelmann Wien 1956 und 1957 noch zwei Meistertitel in die Hauptstadt holen konnte, dauerte die Durststrecke des WEV länger. 1962 konnte der WEV die österreichische Eishockeymeisterschaft zum bisher letzten Mal gewinnen.

1966

1966 siedelte die WEV-Eishockeytruppe von der traditionsreichen Freilufteisarena am Wiener Heumarkt in die Donauparkhalle über. Unter EishockeyliebhaberInnen war die Donauparkhalle für ihre Akustik beliebt, ihre Betonpfeiler erschwerten jedoch mitunter das Zusehen. Sie fasste ca. 3.300 Besucher.

1990/91 war schließlich die letzte Saison in der Donauparkhalle. Die Eishalle wurde abgerissen, um das Gelände für die EXPO Weltausstellung 1995 errichten zu können. Die EXPO wurde später per Volksabstimmung verhindert. Die WEV-Eishockeymannschaft bekam als Übergangsobjekt von der Gemeinde Wien die völlig ungeeignete Sporthalle Hopsagasse zu Verfügung gestellt. Diese fasste vergleichsweise wenige ZuseherInnen.

1992

1992 waren die beiden stärksten Eishockeyclubs Wiens, der WEV und WAT Stadlau, in ihrer Existenz bedroht. Da die Gemeinde Wien nur einem Eishockeyclub finanziell unter die Arme greifen wollte, wurden die Vereine zum EC Wien fusioniert. Der EC Wien spielte in der Saison 1992/93, bevor er in CE Wien (Clubeissport Wien) umbenannt wurde. 1995 siedelte der CE Wien in die für die Eishockey-Weltmeisterschaft 1996 gebaute Albert-Schultz-Halle in Wien-Kagran über. Es folgten einige Jahre mit mittelmäßigen Leistungen, bevor der Verein 1997 aus Marketinggründen wieder in WEV (diesmal Wiener Eishockeyverein) umbenannt wurde. 1999/2000 sollte mit der Übernahme des Vereines durch die Anschutz Entertainment Group (AEG) unter Führung des US-amerikanischen Milliardärs Philip F. Anschutz eine neue Ära eingeleitet werden, tatsächlich war es dann die letzte Saison dieses Vereines. Anschutz stellte nach der Saison völlig überraschend sein Engagement ein, und mangels eines Käufers folgte die Vereinsauflösung. Selbst die Spieler der Nachwuchsabteilungen standen plötzlich auf der Straße. Die Nachwuchsarbeit ging in den darauffolgenden Jahren unter dem Namen Wiener Eislöwen-Verein (WE-V) weiter und der WEV konnte mit U14 und U16 je zweimal Meister bzw. mit der U20 einmal Meister und einmal Vizemeister werden.

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